Tecta

The workshops

Responsibility for the people of the region, standing up for quality of the product, maintaining of the craft, Made in Germany. All of this – and more – is Tecta.

Peter Smithson
Architect

A walk through the production facilities is an olfactory experience. With its smells of sawdust, cut metal, leather and lacquer “you could navigate the Tecta factory blindfold,” as British architect Peter Smithson put it.

The workshops are tidy and well-organised. In the centre of the sewing room and fabric warehouse dozens of possibilities lie waiting on a long counter: soft leather in a wide variety of colours, fabrics from artisanal collections. “More and more people seek something truly special,” says Christian Drescher, “They want a piece of furniture that nobody else has.” This is another Tecta hallmark: customer specifications, personalised products – out of the question for most companies. But Tecta has the confidence to meet customer requirements that go far beyond its product range. This fits in well with its objective of carrying forward the legacy of Bauhaus. A mission that seems to be at odds with all fundamental economic principles but is so successful precisely for this reason.

Flechthandwerk
zum UNESCO-Welkulturerbe benannt

Darüber freut sich der „Bundesinnungsverband für das Korbund Flechtgestalterhandwerk“ aber auch Tecta. Das Flechten ist seit über 40 Jahren ein besonderes Anliegen des Lauenförder Unternehmens. Der Bauhaus-Spezialist Tecta beschäftigt einen der letzten Korbflechtmeister Deutschlands.

Flechten ist das älteste Handwerk der Menschen, aber es gibt nur noch zwei Orte in Deutschland, an denen es groß geschrieben wird: dazu gehört Tecta in Lauenförde. Direkt im Nachbarort Dahlhausen lebt Tecta-Flechtmeister Hansgert Butterweck. Er stattet seit Beginn der 1980er Jahre den Mies-van-der-Rohe-Stuhl von Tecta mit dem linsenförmigen Naturgeflecht der Rotangpalme aus Indonesien aus.

Dahlhausen war früher eine der »Hochburgen« der Flechtkunst. Viele Familien hatten durch das Handwerk ihr Auskommen. Die für die Korbmacherei notwendigen Weiden wuchsen direkt an den Flüssen der Umgebung. Doch in den Wirtschaftswunderjahren nahm die Bedeutung des Flechthandwerks ab. Aus dem Korbmacherhandwerk entwickelte sich eine Kleinmöbelindustrie. Naturmaterialien wurden durch „moderne“ Werkstoffe ersetzt. Immer mehr Handwerksbetriebe gaben auf oder sattelten um.

Nicht aber einer der letzten, deutschen Korbflechtmeister, Hansgert Butterweck. Er fertigt immer noch per Hand die Sitze der Bauhausmöbel für Tecta. „Wir unterstützen das Handwerk, um das exakte Geflecht von Lilly Reich nacharbeiten zu können,“ erzählt Christian Drescher. „Wir möchten nicht, dass diese wichtige Kunst eines Tages verloren geht,“ so der Tecta-Geschäftsführer.

Der Ansatz überzeugte auch das Bauhaus-Archiv in Berlin, das ausschließlich werkgetreue und in Lizenz hergestellte Reeditionen der originalen Bauhaus-Modelle genehmigt: Tecta besitzt inzwischen mit über dreißig die meisten Bauhaus-Signets weltweit.

Vom Geflecht zum Werk
Der schönste Stuhl des letzten Jahrhunderts erhält sein Gesicht

1926 ist das Jahr der Konstrukteure und Pioniere: Die Lufthansa AG wird gegründet, das Bauhaus Dessau und der Funkturm in Berlin eingeweiht. Ebenfalls mit Sitz in Berlin wird die Daimler-Benz AG und die Architektenvereinigung „Der Ring“« ins Leben gerufen, zu der Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe zählen.

Letzterer hatte im gleichen Jahr mit einem Handstrich den schönsten Stuhl des Jahrhunderts entworfen: den Weißenhofstuhl*. Zur außergewöhnlichen Form und Funktion fehlte nur noch eins – der Sitz und die Bespannung. Dafür stand Lilly Reich, Innenarchitektin, mit charmantem Lächeln, resolutem Bob und 1920 als erste Frau im Vorstand des Deutschen Werkbundes tätig.

1926 lernte sie Ludwig Mies van der Rohe kennen, arbeitete mit ihm an der Stuttgarter Werkbundausstellung und gehörte seinem Büro an. »Es war die richtige Frau am richtigen Ort mit dem richtigen Materialgefühl,« berichtet Axel Bruchhäuser. „Denn sie hatte die entscheidende Idee, ein Naturrohrgeflecht auf den Stuhlsitz einzubringen“

Gemeinsam reifte im Atelier von Mies van der Rohe das natürliche „Gesicht“ des Weißenhof-Stuhles. Es wurde ein Korbgeflecht-Meister einbestellt, um gemeinsam mit Reich die neue Ästhetik zu entwickeln. „Sie hat das Doppelrohrgeflecht als kühne Gestaltungsidee eingebracht“, schildert Bruchhäuser, „als bewusste Abgrenzung und im Gegensatz zum Stahl. Der Stuhl war wie ein Gesamtkunstwerk, das mit filigraner Hand bespannt worden war.“

Das Spannungsverhältnis zwischen warmen, natürlichen Korbgeflecht und dem kühlen, technischen Stahl, zwischen Natur und Technik, bildete den ungewöhnlichen Charakter. So wie es Gropius gewünscht hatte: „Kunst und Technik“ als neue Einheit zu sehen. Axel Bruchhäuser imponierte sofort die Idee der gegensätzlichen Materialität; knüpfte sie doch an seine eigene Biografie an. 1956, im Alter von 13 Jahren, hatte er in Güstrow aus Moniereisen vom Schrottplatz und Peddigrohrgeflecht seinen ersten Stuhl gebaut. „Zuerst hatte ich den Korbflechter an der Straße zugesehen, später konnte ich fast 150 Stühle selbst produzieren.“

Als Bruchhäuser später nach Lauenförde ging und Tecta übernahm, ließ der damalige Gründer des Unternehmens, der Architekt Hans Könecke, rund zwanzig Prozent seiner Produkte ebenfalls flechten. Die Idee des Handwerks, das mit den Händen gestaltbar war, wurde für Axel Bruchhäuser wieder greifbar.

1985 analysierte er mit Hilfe von Sergius Ruegenberg den gestalterischen Ansatz von Lilly Reich für den Weißenhof-Stuhl. Das Spannungsverhältnis zwischen dem kühlen und warmen Material wurde für ihn besonders deutlich an der Übergangstelle: sie ist markiert durch einen kleinen Wulst, der den Abschluss des Geflechts und die Fortsetzung des Stahles markiert.

Es wird seit Anfang der 1980er Jahre bei Tecta originalgetreu von einem der letzten Flechtwerkmeister Deutschlands hergestellt. Verwendet wird es für einige Bauhaus-Originale und natürlich für den Weißenhofstuhl, B42 und D42, über den Künstler Stefan Wewerka festhielt: „Als Baumeister sage ich: Reiner kann die Verbindung von zwei Materialien nicht sein. Als Bildhauer sage ich: Erhabener kann Skulptur nicht Raum schaffen. Als Grübler frage ich: Wie kann ich diese Reinheit mit Anmut, Sinnlichkeit, Ökonomie und Nutzbarkeit alltäglicher Notwendigkeit verbinden?“

Tube Aplati
Fühlen wie das Material denkt

„Alles, was Prouvé berührte und gestaltete nahm sofort eine plastische Form an und führte gleichzeitig zu einer eleganten Lösung, die den Kräfteverlauf sichtbar machte.“ Le Corbusier, 1954.
Jean Prouvés Originale erzielen heute Kunstmarktpreise. Der Konstrukteur liebte es, schöpferisch zu denken. So kam es auch zu dem bahnbrechenden Tecta-Patent „tube aplati“.

Ein hochgewachsener Mann bugsiert einen Stahlrohrstuhl in sein Auto. Es ist Abend, die Wettervorhersage gibt Regen an, das Jahr 1983. Der Mann fährt durch die Nacht, rund 700 Kilometer von der Weser nach Paris. Er lässt Sacre-Coeur, Montmatre links liegen. Verzichtet auf den ersten Morgenkaffee, um pünktlich bei der Ausstellungseröffnung von Jean Prouvé zu sein. Er hievt den Stuhl aus dem Auto, um ihn vor dem verblüfften Franzosen aufzubauen.

„Der besessene Deutsche“ wird der Gestalter Prouvé später über Axel Bruchhäuser, den Inhaber von Tecta, sagen. Doch er, der schöpferische Architekt und der deutsche Diplom-Ingenieur knüpfen eine Allianz, die später ein bahnbrechendes Patent zur Folge hat, das „tube aplati“.

Hier ging es um nichts Simpleres, als einen Stahlrohrstuhl in seiner konstruktiven Verfeinerung zu fertigen. Prouvé, der künstlerisch denkende Konstrukteur mit eigenem Atelier, war ein Zauberer, wenn es darum ging, nicht am Reißbrett, sondern mit den Händen zu gestalten. Den gleichmäßigen Rohrverlauf, den Axel Bruchhäuser ihm anhand eines hinterbeinlosen Kragstuhls von Mart Stam präsentierte, lehnte er ab.

„Die Verwendung gebogener Stahlrohre fand ich geistlos. Mich inspirierte das Stahlblech, abgekantet, gestanzt, gerippt, dann geschweißt,“ erzählte Prouvé und berichtete Axel Bruchhäuser, wie er schon Jahre zuvor rundes Rohr in einem Schraubstock abgeplattet hatte.

An diese Idee erinnert Bruchhäuser sich 1987, als er die massiven Einlagen im gefährdeten Querschnitt des Stuhlrohrgestells von Mart Stam analysiert. Von außen filigran, aber von innen massiv. Eine Illusion, die dem Ingenieur so nicht gefiel. Sein Einfall: das Rohr im unteren Radius des Kragstuhls ebenfalls abzuplatten. Das Patent „tube aplati“ nach der konstruktiven Anregung von Prouvé war geboren.
Dass dieser kleine Eingriff, der den Kräfteverlauf sichtbar werden ließ, auch bahnbrechend war, beschieden damals schon Experten wie Heinz Rasch: „Die geniale Idee mit den gepressten Rohren – der Beginn einer neuen Stahlrohrgeneration.“ Der Rest ist Legende: tube aplati, der das gepresste Stahlrohrgestell im unteren Radius um fast 30 Prozent verstärkte, ließ die Stapelbarkeit möglich werden und wurde wegweisend für eine Serie von Produkten, die sich heute wie ein Roter Faden durch die Tecta-Kollektion zieht.

„Man muss fühlen wie das Material denkt,“ war Prouvé überzeugt. Und das bezog der Bildhauersohn auf sein gesamtes Oeuvre. War es damals sein Anliegen, Möbel nicht nur funktionell, sondern auch ästhetisch zeitlos und preisgünstig herzustellen, unterliegen seine Originale heute längst den Spekulationen des Kunstmarkts. Noch im Mai wurden bei der Auktion von Artcurial in Paris für den seltenen „Table Présidence“ rund 1,1 Millionen Euro erzielt.

Prouvés geistige Hinterlassenschaft währt indes unvermindert weiter: Das Konstruktive schöpferisch weiterdenken, war sein Appell. Bis heute wird bei Tecta dieser Ansatz fortgeführt und ins neue Jahrhundert übertragen.

Ein Beispiel dafür ist der Tisch M 36 von Andree Weißert. Der Architekt und Gestalter aus Berlin ließ sich von dem Viadukt  der U-Bahnlinie U1 in Kreuzberg inspirieren. „Es folgt den Linien der Kraft und bundelt diese zu einer Gestalt, die sich nur auf ihre Funktion bezieht“, so Weißert. Ähnlich wie Prouvé versuchte er das Material zu ergründen und ließ sich bei seinen Gesprächen mit Axel Bruchhäuser und Christian Drescher im Tecta-Werk auch für den Kräfteverlauf des Stahlrohrs begeistern. Ein Nachfahre ganz im Sinne des französischen Konstrukteurs: „Wenn man es versteht, braucht man es nicht erklären. Wenn man es nicht versteht, kann man es nicht erklären“, war Prouvé überzeugt.

Made in Germany

Our furniture is 100% Made in Germany. Take our Model B25 cantilever chair, for example: the wickerwork is hand-woven by artisan weavers at our workshop in Lauenförde. Our employees take pride in their work and each chair bears the personal stamp of its weaver on its frame. The polypropylene fibres used in its production are manufactured exclusively for Tecta in the Sauerland region of North Rhine-Westphalia. The tubular steel that forms its backbone is premium quality steel sourced from Germany’s Rheinland. The chair’s precision-engineered frame is formed, polished, and hand-finished by our partners in Upper Franconia. The traditions of artisan manufacturing have continued to thrive at Tecta into the present day. This commitment to the highest quality in craftsmanship enables Tecta to manufacture the works of Marcel Breuer, Ludwig Mies van der Rohe and Lilly Reich in all their glory, right down to the sophisticated double-woven wickerwork that set these Bauhaus originals apart from their peers.

Personalized Design
As craft manufacturers we specialise in the production of custom-made objects. Individual sizing, personalised fabrics and special functions: our workshops produce unique and evocative designs that are tailored to the individual. Meticulous in our dedication to form and function, Tecta produces furniture that makes a statement. We like to think that in doing so we are taking a stand against the growing flood of products that frequently threatens to sweep consumers away.

Joinery
Located in the heart of the heavily forested region of Solling-Vogler, Tecta has evolved into a modern business while continuing to cultivate a proud tradition of artisan woodworking.
Timber is a natural, living material and no two tabletops look the same. The slightest variation in lighting will bring out different textures within a wood surface, heightening its allure as its capillaries gleam in the sun’s rays. It is this vitality that makes furniture crafted from wood so appealing. Like all natural materials, wood responds to its environment. Wood absorbs and releases humidity at a sedate pace, greatly enhancing the indoor climate in any setting. Only the best of woods make the grade for our furniture. We personally source all of the timber that is processed in our joinery from local suppliers who employ gentle drying techniques that bring out the best in this natural material.

Wickerwork
Weaving is an ancient artisanal handicraft. The traditional weaving techniques applied at our workshops in Lauenförde call for strong hands, great skill and unparalleled dexterity. Basket-making is a tradition here in the region, especially in the town of Dahlhausen. In latter days the willow switches used in the production of baskets were sourced from the trees lining the region’s waterways. As late as the 1960s there were few households here which were not involved either in the production or the sale of baskets and – later – wicker furniture. This tradition has continued to thrive at Tecta into the present day. This commitment to the highest quality in craftsmanship enables Tecta to manufacture the works of Marcel Breuer, Ludwig Mies van der Rohe and Lilly Reich in all their glory, right down to the sophisticated double-woven wickerwork that set these Bauhaus originals apart from their peers.

Upholstery
The true art of upholstery begins where the methods of industrial production fail to deliver. Craftsmanship is still a matter of tradition in our upholstery studio. It is here that each item of furniture acquires its distinctive look. It takes meticulous attention to detail and a wealth of experience in working with diverse fabrics and materials to create a masterpiece. Employing traditional techniques, our artisan upholsterers use only the finest materials to produce objects which are both unmistakable and full of character.

Metalwork
Marcel Breuer faced huge challenges when he first began to experiment with tubular steel – so much so that he deserted the Bauhaus studios in favour of a workshop at the Junkers aircraft factory. Thankfully the techniques used in the production of tubular steel furniture have since been perfected. Our in-house metalworking facilities and our partners in Upper Franconia produce precision-engineered frames of the highest quality. Our range of services spans the complete manufacturing process – from bending, stamping and welding through to surface finishing. All chrome and nickel plating is conducted in compliance with strict environmental regulations. Patented innovations such as our “tube aplati” and “tube oblique” designs are manufactured using state-of-the-art tools and machinery. As craft manufacturers we specialise in the production of custom-made objects.