Più eleganza
Elegantes Trio für mobiles Arbeiten

Schon auf den ersten Blick ein überraschendes Trio: Die Idee von Mobilität und flexiblem Arbeiten stand Pate bei der Kooperation von Tecta und PB 0110. So entstand ein Ensemble aus dem gleichen, handverlesenen Leder: der Faltsessel D4 von Marcel Breuer mit einem neuen, passenden Hocker. Dazu eine Beistelltasche, die wie ein Objekt im Raum steht und als Möbel funktionieren kann, gestaltet von der Künstlerin und Designerin Ayzit Bostan. Eine Gruppe, funktional und emotional. Gedacht für das flexible Büro und in aufwendiger Täschnerarbeit gefertigt.

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Die Zusammenarbeit zwischen PB 0110 und Tecta entstand bei einem Treffen in Lauenförde. „Der Ort vibriert“, erzählt Philipp Bree. „Das Tecta Kragstuhlmuseum inspirierte uns, die Aufhebung von Home und Office weiterzudenken. Wir bewegen uns, werden immer mobiler, nomadischer. Alle wichtigen Dinge bei sich zu haben, gibt Sicherheit. So entstand die neue Kombination aus Tasche, Sessel und Hocker“.

Die Idee der Tasche entwickelte Ayzit Bostan, die Philipp Bree für das Projekt einlud. Sie entwarf die elegante Form, die an ein Schiffchen denken lässt. „Ich habe die Proportionen der Tasche an die des D4 angelehnt“, sagt sie, „beide sollten sich harmonisch ergänzen“. So ist ein Objekt entstanden, das groß genug ist, um das persönliche Büro zu verstauen, wertig genug, um für die Ewigkeit gemacht zu sein, und elegant genug, um mit Breuers Klappsessel in Dialog zu treten. Denn Marcel Breuer hatte schon bei der Entwicklung dieses formschönen Stuhls die Vision, ein leichtes und flexibles Möbel für Schiffe oder Tennisplätze zu entwerfen. Ayzit Bostan ließ sich von dieser Idee inspirieren. Ein großer Boden, auf den ein Laptop passt, die Seiten nicht zu hoch, damit man hineinschauen kann: die Tasche sorgt mit Innenfächern und versenkten Reißverschlüssen für Ordnung im Büro und auf Reisen.

Nachdem Tasche und Klappsessel D4 miteinander korrespondierten, fehlte in der Kollektion ein Hocker als mobiles Arbeitselement. Auch hier ließ sich Ayzit Bostan vom Breuer-Vorbild inspirieren und nahm das Detail der Stahlrohr-Kufe auf. So entstand aus der Zusammenarbeit ein Hocker, der sich wie selbstverständlich in die Kollektion einfügt. Ebenso wie der Sessel kann er raumsparend und praktisch gefaltet werden und lässt sich darüber hinaus auch an die Wand hängen.

Eleganz, feine Details und eine außergewöhnliche Lederqualität zeichnen die drei Objekte aus und verbinden sie. „Beim D4 wollte ich ein lebendiges Leder als Kontrast zum harten Stahlrohr“, berichtet Philipp Bree. „Das Ensemble sollte aus dem gleichen Naturleder bestehen. Das war kein einfacher Prozess, denn die Tasche ist mit etwa 1,5 mm Leder dünner und geschmeidiger. Sessel und Hocker brauchten ein dickeres, 3,5 mm starkes Material. Beides fand ich am Bodensee in einem Familienbetrieb, der noch traditionell färbt.“ Die Manufakturqualität für die PB 0110 und Tecta stehen, zeigt sich bis in die Details: hochglanzpoliertes Stahlrohr, Täschner Know-how beim handverlesenen Leder, sorgfältig verarbeitete Nähte und eine feine Messingschnalle für die Rückenlehne des D4. Ein Trio, das mit der Zeit immer schöner wird und seine Menschen elegant aussehen lässt – ob in schwarzem oder naturfarbenem Leder.

Leder spiegelt das Leben widerInterview mit Philipp Bree

Weniger Produkte herstellen, bewusster konsumieren, den Alltag auf das Wichtigste reduzieren – Philipp Bree gründete 2012 seine Marke PB 0110, die sich auf die zeitgemäße Gestaltung von Taschen aus Naturleder fokussiert. Mittlerweile ist das Label mehrfach ausgezeichnet und in 90 ausgewählten Geschäften weltweit zu erhalten. Der Taschenspezialist mit den handverlesenen Ledern über seine Allianz mit Tecta und die Hebel für Nachhaltigkeit.

Bekannt sind Sie für besondere Ledertaschen, aber was verbindet Sie mit Möbel-Klassikern?

Philipp Bree: Ich bin in eine Möbelfamilie hineingeboren. Die großväterlichen Familien waren in Hannover in der Möbelbranche tätig. Meine Eltern haben sich über Möbel kennengelernt und ich habe meine Ausbildung in einem Büromöbelunternehmen absolviert. Auch bei der Entwicklung meiner Taschen-Kollektion fühle ich mich den Möbeln verbunden. Meine Kollektion ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt und soll eine lange Lebensdauer haben.

Wie kam es zu den neuen Produkten mit Tecta?

Philipp Bree: Ich bin mit Begeisterung über das Tecta-Gelände gegangen, es vibriert, das spürt man. Und dabei kam die Idee, das Thema Homeoffice, das durch Corona eine neue Bedeutung bekommen hat, noch einmal zu überdenken. Wir bewegen uns, werden immer beweglicher, nomadischer. Alle wichtigen Dinge dabei zu haben, gibt ein Gefühl von Sicherheit. So entstand die neue Kombination aus Tasche und Sessel. Eine Tasche, die wie ein Objekt im Raum steht, die nicht nur auf das Homeoffice reduziert ist. Ein Sessel-Ikone, die leicht und transportabel ist. Beides ist funktional, aber auch emotional. Ich nenne es emotionale Funktionalität. Es muss sich gut anfühlen, gut zu mir passen und Platz für alles Wichtige haben.

Wer konnte Ihre Ideen gestaltend umsetzen?

Philipp Bree:  Mit dieser Idee bin ich an die Designerin und Künstlerin Ayzit Bostan herangetreten. Sie hat die Gabe, mit detaillierten Eingriffen Neues entstehen zu lassen. So entwarf sie die elegante Tasche mit flachem Boden. Sie erinnert an ein Schiffchen, eine klassische Taschenform. Nun hatten wir die Tasche und den D4-Faltsessel. Bei näherer Betrachtung fehlte ein Hocker als Element für mobiles Arbeiten. Der Hocker funktioniert als Ablage, als Beistelltisch oder Ottomane. Damit war das Trio geboren.

 

Warum haben Sie sich bei dem neuen Trio für Leder entschieden?

Philipp Bree: Ich bin ein Fan von Leder, denn Leder spiegelt durch die Nutzung das Leben wider. Wenn es gut gemacht ist, ist es langlebig und ein gutes Beispiel für Upcycling. Wir arbeiten nur mit europäischen Partnern zusammen und verwenden Leder mit den höchsten Auszeichnungen. Beim D4 wollte ich ein lebendiges Leder als Kontrast zum harten Stahlrohr. Das Ensemble Trio sollte aus dem gleichen Naturleder bestehen. Das war kein einfacher Prozess, denn die Tasche ist mit ca. 1,5 mm Leder dünner und geschmeidiger. Sessel und Hocker brauchten ein dickes, 3,5 mm starkes, robustes Leder. Beides fand ich am Bodensee in einem Familienbetrieb, der noch traditionell arbeitet. Eine vegetabile Gerbung, bei der natürliche, pflanzliche Stoffe verwendet werden. Die Lederteile werden vernäht, die Nähte bearbeitet, das ist unser Täschner-Know-how, das einfließt. Die Rückenlehne von Breuers Klappsessel wird von eleganten PB 0110 Messingschließen gehalten. Ein besonderes Trio in nur zwei Farbtönen: schwarzes und naturbelassenes Leder.

Sie plädieren für weniger, aber passgenaue Produkte und bewussteren Konsum. Was treibt Sie an?

Philipp Bree: Was mich antreibt, ist die Beziehung zwischen Mensch und Objekt. Ich glaube, dass Objekte durch den täglichen Gebrauch an Individualität gewinnen und mit der Zeit zu geliebten Begleitern werden können. Das Bewusstsein für geliebte Objekte setzt eine Auseinandersetzung darüber voraus, was wir in unseren persönlichen Lebensraum hineinlassen und was nicht. Unabhängig von Preis, Form oder Funktion. Für mich ist der persönliche Bezug entscheidend. Mit dem Ergebnis, dass wir hoffentlich weniger und bewusster konsumieren und so mit den Dingen, die uns umgeben, verbunden sind. „Less and connected“. Stellen wir uns vor, dass aus den 10.000 Dingen, die wir durchschnittlich zu Hause haben, kuratierte 8.000 werden – ein enormer Hebel für Nachhaltigkeit.