El Lissitzky
Der Universalkünstler El Lissitzky (1890-1941) ist einer der Hauptvertreter des Konstruktivismus. Der Architekt, Fotograf, Designer, Grafiker und Maler studierte zunächst Architektur an der Technischen Hochschule Darmstadt (1909-14) und in Moskau (1914-18) und unterrichtete – eingeladen von Marc Chagall – an der Kunstschule Witebsk, wo er auf Kasimir Malewitsch trifft. Lissitzky selbst bezeichnete sich gerne als Konstrukteur. Begeistert von exakten Wissenschaften und der Technik der Neuzeit schuf er fortan geometrisch-abstrakte Arbeiten (Proun = Projekt zur Bestätigung des Neuen), die scheinbar schwerelos im Weltraum schweben.
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Berühmt, aber nicht gebaut, wurde sein „schwebendes, horizontales Hochhaus“ von 1924 / 25, dessen Name „Wolkenbügel“ möglicherweise auf Hans Arp zurückgeht. Der „Wolkenbügel“ war El Lissitzkys Beitrag zur Modernisierung der Stadt, ein beliebig anzuwendender Prototyp, der markante Punkte auszeichnen sollte. Der „Wolkenbügel“ wurde zugleich zur Ikone der Moderne und sein Erschaffer sollte Recht behalten: „Nur Erfindungen werden die Gestaltung beeinflussen.“ Der Wolkenbügel und seine Kragkonstruktion prägten auch die Entwicklung des Kragstuhls auf der Basis eines neuen Zeitgefühls: des Schwebens und Schwingens.
Als Gestalter prägte der Konstruktivist El Lissitzky die Avantgarde der Zwanziger Jahre wesentlich. Unvergessen ist seine Tribüne für Lenin, die den Revolutionär in einer weit ausladenden Stahlkonstruktion über dem Boden zu schweben scheint und die Geste Lenins bei seinen Propagandareden zitiert.
Tectas Zusammenarbeit mit Lissitzkys Witwe und Sohn Jen geht auf das Jahr 1978 zurück und gilt zunächst einem gebogenen Sperrholzstuhl, ursprünglich für die Hygiene-Ausstellung 1930 in Dresden entworfen. Der Beginn einer Reihe von gemeinsamen Schritten und Entdeckungen.