F51N
Des Gropius neue Kleider

Wir freuen uns sehr darüber, Sie wieder zum Salone del Mobile nach Mailand einladen zu können. In der Zeit vom 18. bis 23. April werden wir im Pavillion 4, Stand M06 unsere Neuheiten präsentieren – darunter den F51N im neuen Gewand von Katrin Greiling.

Es sind die goldenen 1920er Jahre und etwas liegt in der Luft: „Die Erdenträgheit in Wirkung und Erscheinung schwebend überwinden“, benennt es Bauhaus-Gründer Walter Gropius. Seine würfelförmige Kragkonstruktion des Direktorensessels F51 glich diesem prophetischen Zitat – für ein neues Kapitel des Sitzens der Moderne: der Kragidee.

Die Armlehnen des F51 kragten frei heraus und der Rücken schwebte über dem Boden. Ein Stück, das bewusst die Visionen Lissitzkys aufgriff und als Innovation galt.

Für ihre Neuinterpretation des F51 zeigt Katrin Greiling nun, dass Flächen und Farbtöne dieser Ikone neu gedacht werden können. Den Gropius-Sessel stellt sie in markanten Farb- und Texturwelten vor, die Perspektiven verändern, Blicke leiten und den Transfer zu zeitgenössischem Mobiliar schaffen.

Katrin Greiling teilt den Sessel in drei Gestaltungsflächen: Gestell, Sitz- und Armlehn-Polster. Den markanten, geometrischen Holzrahmen präsentiert sie in neuen Farben, die in Hochglanzlack umgesetzt werden. Farbe spielt in ihren gesamten Entwürfen eine große Rolle und so ist es auch beim F51. Mit Farbe und Textur leitet sie das Auge, betont Form und Proportion. Inspiration boten dabei auch die textilen Arbeiten von Gunta Stölzl – Zeitgenossin von Walter Gropius und Meisterin der Weberei am Bauhaus – eine der wichtigsten Werkstätten, dessen geschichtliche Bedeutung aber noch bis heute oft unterschätzt wird. So wird der F51 von Katrin Greiling zu einem Zusammenspiel von Geometrien, Farben und Texturen, das Heute und Gestern gekonnt vereint.

Jongleurin der Disziplinen. Katrin Greiling ist eine Geschichtenerzählerin mit Hang zur Poesie: Wenn es darum geht, Moderne und Tradition zu verbinden, scheint Katrin Greiling eine Magierin: hier mit Farbe tupfen, dort neue Stoffe einsetzen und schon entsteht Überraschendes.