M36
Ein Tisch aus der Schlosserei
2013 lernten sich Christian Drescher (Tecta) und Andree Weißert auf einem Designfestival kennen. Tecta hatte seine Präsentation mit »Flying Furniture« überschrieben, Andree Weißert mit »I believe I can fly«. Über diese unvorhergesehene »Verwandtschaft« kamen die beiden in ein Gespräch, das sich bis heute fortsetzt. Was beide beschäftigt und zusammen führt, ist die Begeisterung für den poetischen Gehalt von Konstruktionen und die Überzeugung, dass der Prozess des Gestaltens im Wesentlichen ein Dialog zwischen der Idee, dem Material und den Bedingungen der Produktion ist.
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Der Tisch M36 ist der dritte aus einer Serie von Tisch-Konstruktionen, die einen sonntäglichen Spaziergang unter dem Viadukt der U-Bahnlinie U1 in Berlin Kreuzberg zum Ausgangspunkt haben. Dieses Bauwerk ist eine Erfindung von Ingenieuren, die einzig dem Zweck dient, mit großer Selbstverständlichkeit dynamische Lasten zu tragen. Die Konstruktion ist ein zusammengesetztes Tragwerk aus Stäben und Streben. Sie folgt den Linien der Kraft und bündelt diese zu einer Gestalt, die sich nur auf ihre Funktion bezieht. Andree Weißert sucht in seiner Arbeit nach Dingen, die solch eine Selbstverständlichkeit haben. Er bezeichnet sich selbst als »Gefühlsstatiker« – seine Entwürfe entstehen darum meist in der Werkstatt und verdichten sich erst dann auf dem Papier. So entwickelte sich die Variante mit dem hölzernen Untergestell aus den Bedingungen des Studios und das Rohrgestell aus Beobachtungen und Gesprächen mit Axel Bruchhäuser und Christian Drescher im Tecta-Werk.
Andree Weißert ist Zimmerer und Architekt. Nach mehr als 12 Jahren praktischer Tätigkeit als Zimmerer, Gestalter und Projektarchitekt sowie theoretischen Arbeiten zum Thema Raum gründete Andree Weißert 2009 saw in Berlin. saw ist ein Gestaltungsstudio mit einem Fokus auf Architektur, Raumkonzeption und Möbeldesign.
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Neben Beratung, Planung und Projektleitung für kommerzielle und private Kunden arbeitet Andree Weißert kontinuierlich an freien Entwürfen und entwickelt in seinem Studio Prototypen, Objekte und Ideen. Ausgangspunkt seiner Arbeit ist die Faszination für das Potential von Räumen, die Leidenschaft am Gestalten, der Spaß daran, Dinge entstehen zu lassen und nicht zuletzt – ein Haufen von Ideen.