D70
Marco Dessí

D70 
»Der Optimist«
Loungesessel & Hocker
Marco Dessí

D70 – der neue Tecta-Sessel erinnert an eine kleine Koje und stellt die Zeichen auf Optimismus: mit frischer Brise die Segel setzen – ob für Lese- oder Kaminstunden.

Bläst ein starker Wind von Süd, könne man meinen, der D70 dreht sich in die Böe und startet seinen Törn durch die Wogen. Ein kleiner Segler mit hoher Rückenlehne, eine Koje, die vor dem Rest der Welt abschirmt oder die reduzierte Variante des traditionellen Kaminsessels bildet – das neue Möbel von Marco Dessí setzt viele Bilder frei, die weit übers Sitzen hinausführen. Mit seiner ovalen Sitzfläche erlaubt er, die Beine anzuziehen, den Paravent auszurichten, einen kleinen Rückzugsort mit passender Ottomane im Raum zu bilden. Eben: Einfach mal sitzen zu bleiben.

Segel setzen
D70 & C70

»Ich freu mich sehr auf dieses Möbel – es ist einer meiner persönlichsten Entwürfe seit langer Zeit,« sagt Gestalter Marco Dessí, gebürtiger Südtiroler mit Atelier in Wien. Das Zusammenspiel geometrischer Figuren zeichnet seinen D70 aus. Das Trapez der Rückenlehne, das Dreieck der Vorderbeine und ein ungewohntes Oval beim Sitz. Es lädt ein zum Ausprobieren: Beine hoch – da passt sogar noch Buch oder Laptop daneben. Ein ikonografischer, klarer Entwurf, der die Bezüge zu Tecta und dem Bauhaus schnell offenbart.

»In meiner Arbeitsweise überdenke ich oft klassische Typologien«, so Dessí, »ich versuche sie zu verstehen und mit der Dekonstruktion meine eigene Geschichte zu entwickeln. Der D70 sollte ein klares, formal lesbares Möbel ganz in der DNA von Tecta sein. Gezeigt wird zum Beispiel die schöne Konstruktion der Beine, die wir nicht im Polster verstecken, sondern zum sichtbaren Schmuckstück werden lassen und die Rückenlehne in Form spannt. Diese Geste ist für den D70 charakteristisch.«

So reiht sich Dessís Entwurf ganz selbstverständlich in die Riege zeitloser Klassiker. Überzogen ist er mit einer Stoffkollektion der deutschen Webmanufaktur ROHI, die den großen Flächen Tiefe und eine einladende Haptik verleiht. »Das ist ein lebendiger Stoff, der sich ideal auf den Entwurf schmiegt«, unterstreicht Marco Dessí. »Mit den unterschiedlichen Farb-Kombinationen wie Tintenblau, Jade und Schwarz, erhält das Möbel Augenzwinkern und einen jungen, frischen Spirit.« Die Stoffe laden beim D70 zu einem Zusammenspiel von Farben und Texturen, ein die Innenräume neu definieren können. Der D70 kann Gruppierungen oder Anordnungen bilden oder zu Zweit am knisternden Kamin verweilen. Er ist breit einsetzbar, ob beim Bespielen von öffentlichen Flächen oder im Privaten. »Der Sessel mit seinem kleinen Segel – wo es ihn hinweht ist seine Zielgruppe«, ist Marco Dessí überzeugt.

Produktinfo
Maße

Der D70 ist das erste Möbel, das Gestalter Marco Dessí für Tecta baut, obgleich er sich schon lange für die »Flying Furniture« interessiert. »Tecta auf der Messe zu besuchen, war das Gefühl in eine Kunstgalerie zu kommen,« erzählt er, »man hat Ehrfurcht, entschleunigt, die Möbel zeigen Charakter. Sie erziehen uns. Denn sie sind aus keinem Trend entstanden, sondern eigenwillig, man spürt die Verbindung zur Kunst. So verkörpern sie auf leichte, unbemühte Art, den Gedanken der Avantgarde.«

Marco Dessí *1976 in Meran, lebt und arbeitet in Wien. Er studierte Industrial Design an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Seit der Gründung seines eigenen Design Studios 2007 realisierte er bereits eine Reihe von Projekten mit bekannten österreichischen Manufakturen.

Im MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst Wien setzte Dessí 2013 die Ausstellung »still life« um. Dessís Ansatz ist praktisch und kooperativ, Design wird als interaktiver Prozess verstanden. Selbst initiierte Projekte dienen dazu, mit Materialien zu experimentieren und Prozesse herauszufordern, die später auf kommerzielle Projekte Anwendung finden bzw. für industrielle oder handwerkliche Vervielfältigungsprozesse weiterentwickelt werden. Dessí legt in seiner Arbeit Wert auf Transparenz im Sinne einer konsequenten Verknüpfung von Entwurfsprozess und tatsächlichen Produktionsbedingungen. In der kompromisslosen Verbindung von Funktion, Konstruktion und Ästhetik erfüllt sich das Streben nach dem perfekten Designobjekt; die Logik des Zusammenbauens und Zerlegens, die präzisen Relationen von Form und Dimension sind dabei ebenso relevant wie intelligente Materialkombinationen und ausgefeilte Detailkonzeption.