S40
Zwei Ansichten einer Skulptur
Marcel Breuer dachte immer strukturell und architektonisch. So erscheint die Vitrine S40 wie ein Modell für ein Hochhaus in New York City: Klar ablesbar sind ihre gestapelten Elemente, überraschend ist die Konstruktion. Es scheint, als habe Breuer die Basis unter schlanke Tragstreben eingeschoben. So entstehen zwei völlig gegensätzliche Ansichten. Die Seiten springen vor und zurück, kragen aus. Da steht nicht etwa ein Monolith, Breuer schuf eine dynamische Skulptur, die an große Ladefahrzeuge am Hafen denken lässt, die Container aufnehmen und transportieren.
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„Structure is not just a means to a solution. It is also a principle and a passion“, sagte Breuer und zeigte deutlich seine Freude am Fügen von Materialien. Die furnierten und lackierten Streben aus Esche sind auch sichtbar mit anderen Elementen verbunden, hier wird keine Schraube verborgen, sondern durch den Kontrast aus Edelstahl und dunkler Oberfläche noch betont. Das Prinzip verweist auf seine parallel entstandenen Stahlrohrentwürfe, die stets sichtbare Schraubverbindungen aufwiesen.
Der Entwurf von 1925, zu sehen in der Ausstellung am Staatlichen Bauhaus Weimar, besticht durch seine menschlichen Dimensionen: 165 Zentimeter hoch, 80 Zentimeter breit und tief, feiert er eine lässige Moderne, die sich entspannt einstellt auf dynamische Menschen, denen er dienen sollte.
S40: Werkgetreu und mit Lizenz.
Woran Sie die originalen Bauhaus-Reeditionen von Tecta erkennen? Das Bauhaus-Archiv in Berlin genehmigt ausschließlich werkgetreue und in Lizenz hergestellte Reeditionen der originalen Bauhaus-Modelle. Diese werden mit dem Signet von Oskar Schlemmer ausgezeichnet, das er 1922 für das Staatliche Bauhaus Weimar entwarf. Noch heute orientieren sich unsere Bauhaus-Modelle exakt an den Proportionen der Originale.
Umsetzer des Stahlrohr-Potentials
Marcel Breuer absolvierte von 1920 bis 1924 eine Lehre in der Tischlerei des Bauhauses. Nach einem Paris-Aufenthalt übernahm er 1925 die Leitung der Tischlerei des Bauhauses in Dessau. 1925/26 entwickelte er seine ersten Stahlrohrmöbel.
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»Ich habe für diese Möbel Metall gewählt, um die Eigenschaften moderner Raumelemente zu erreichen. Die schwere Polsterung eines bequemen Sessels ist durch die straff gespannte Stofffläche und einige leicht dimensionierte, federnde Rohrbügel ersetzt«. Peter Smithson schreibt über die Bedeutung von Breuer: »Wenn man sich fragt, wer von der Zweiten Generation in Europa den Geist seiner Periode im Möbelbau festgehalten hat, dann muss die Antwort Marcel Breuer lauten.«