K10
Tisch mit vier klappbaren Platten
Teetisch K10 aufklappbar und rollbar, am Bauhaus Weimar 1924. Ganz bescheiden nannte Erich Brendel dieses roll- und klappbare Möbel »Tee-Tisch«. Er entwarf ihn 1924 im Weimarer Bauhaus. Ein Nachbau des Tisches, der ohne Brendels Wissen angefertigt wurde, steht heute im Bauhaus-Archiv, Berlin.
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Das Original, welches Vorbild für den Tecta-Nachbau war, befand sich im Privatbesitz der Bauhäuslerin Karla Luz-Ruland, Aachen. Der Prototyp von 1924 überlebte die Wirren der Zeit im Privatbesitz der ehemaligen Bauhäuslerin. 1968 versuchte das MoMA New York vergeblich, diesen zu erwerben. 1982, nach Jahren persönlicher Verbindung, vererbte die alte Dame den Prototyp der Firma Tecta, der heute Teil der Sammlung des Kragstuhlmuseums in Lauenförde ist. Die Version als Couchtisch erfolgte auf Wunsch von und in detaillierter Absprache mit Erich Brendel, dem Urheber.
K10: Werkgetreu und mit Lizenz.
Woran Sie die originalen Bauhaus-Reeditionen von Tecta erkennen? Das Bauhaus-Archiv in Berlin genehmigt ausschließlich werkgetreue und in Lizenz hergestellte Reeditionen der originalen Bauhaus-Modelle. Diese werden mit dem Signet von Oskar Schlemmer ausgezeichnet, das er 1922 für das Staatliche Bauhaus Weimar entwarf. Noch heute orientieren sich unsere Bauhaus-Modelle exakt an den Proportionen der Originale.
Das Bauhaus Weimar in den goldenen Zwanziger Jahren: In der Tischlerwerkstatt studierten 31 Lehrlinge, darunter Erich Brendel und Marcel Breuer, die beide dort ihren Gesellenbrief erwarben. Von 1921–1926 dauerte Brendels Studium in der Goethe-Stadt. Er war begabt und einer der wenigen, die im Architekturbüro von Walter Gropius tätig werden durften.
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Spuren finden sich im einzigen Architekturzeugnis des Bauhauses: das „Haus am Horn“ in Weimar, das 1923 zur großen Bauhaus-Ausstellung entworfen wurde und als Muster- und Experimentalhaus für modernes Wohnen mit formschönen Materialien galt. Alle Werkstätten steuerten zur Inneneinrichtung der Wohnräume bei, die sich um ein lichtdurchflutetes Atrium gruppierten.
Erich Brendel entwarf mit Alma Buscher das Kinderzimmer. Möbel, Leuchten, Teppiche, keramische Gefäße und die farbige Gestaltung sollten eine Einheit bilden. Dass Erich Brendels Denken formal wie konstruktiv geprägt war, beweist nicht nur seine Tätigkeit von 1948–1963 als Dozent in Frankfurt am Main für Hochbau, sondern vor allem ein Möbel, das er 1924, inspiriert von den strengen, kubischen Formen des Direktorenzimmers von Walter Gropius entwarf. Ein rollbarer Würfel, der sich an vier Seiten wie eine Blume aufklappen ließ und sich vom kleinen Teetisch zum Esstisch entfaltete.
Er wurde als Nr. 7 der „Neuen Arbeiten der Bauhaus-Werkstätten“ dokumentiert. Zwischen 1978–1981 arbeitete Tecta intensiv mit Erich Brendel, um den Tisch unter der Bezeichnung M10 werkgetreu in Lauenförde zu reproduzieren und auf Brendels Wunsch ebenfalls in einer verkleinerten Version als Couchtisch K10 auszuarbeiten.