Salone del Mobile
2024

Rückblick
Salone del Mobile
Mailand 2024

Eine fulminante Woche in Mailand ging wie im Flug vorbei. Der Austausch mit Ihnen wird uns in bester Erinnerung bleiben. Vielen Dank für Ihr Kommen und die spannenden Gespräche. Wir gehen hochmotiviert aus dieser erlebnisreichen Woche und blicken zuversichtlich auf die nächsten spannenden Themen, die ihre Schatten bereits voraus werfen: Naturverbunden und hochsommerlich wird es beim Salone di Aschau im Juli zugehen, konzentriert und kreativ während der Orgatec 2024 in Köln. Bleiben Sie gespannt.

Più eleganza
Kooperation mit PB 0110

Schon auf den ersten Blick ein überraschendes Trio: Die Idee von Mobilität und flexiblem Arbeiten stand Pate bei der Kooperation von Tecta und PB 0110. So entstand ein Ensemble aus dem gleichen, handverlesenen Leder: der Faltsessel D4 von Marcel Breuer mit einem neuen, passenden Hocker. Dazu eine Beistelltasche, die wie ein Objekt im Raum steht und als Möbel funktionieren kann, gestaltet von der Künstlerin und Designerin Ayzit Bostan. Eine Gruppe, funktional und emotional. Gedacht für das flexible Büro und in aufwendiger Täschnerarbeit gefertigt.

 

Die Zusammenarbeit zwischen PB 0110 und Tecta entstand bei einem Treffen in Lauenförde. „Der Ort vibriert“, erzählt Philipp Bree. „Das Tecta Kragstuhlmuseum inspirierte uns, die Aufhebung von Home und Office weiterzudenken. Wir bewegen uns, werden immer mobiler, nomadischer. Alle wichtigen Dinge bei sich zu haben, gibt Sicherheit. So entstand die neue Kombination aus Tasche, Sessel und Hocker“.

Die Idee der Tasche entwickelte Ayzit Bostan, die Philipp Bree für das Projekt einlud. Sie entwarf die elegante Form, die an ein Schiffchen denken lässt. „Ich habe die Proportionen der Tasche an die des D4 angelehnt“, sagt sie, „beide sollten sich harmonisch ergänzen“. So ist ein Objekt entstanden, das groß genug ist, um das persönliche Büro zu verstauen, wertig genug, um für die Ewigkeit gemacht zu sein, und elegant genug, um mit Breuers Klappsessel in Dialog zu treten. Denn Marcel Breuer hatte schon bei der Entwicklung dieses formschönen Stuhls die Vision, ein leichtes und flexibles Möbel für Schiffe oder Tennisplätze zu entwerfen. Ayzit Bostan ließ sich von dieser Idee inspirieren. Ein großer Boden, auf den ein Laptop passt, die Seiten nicht zu hoch, damit man hineinschauen kann: die Tasche sorgt mit Innenfächern und versenkten Reißverschlüssen für Ordnung im Büro und auf Reisen.

Nachdem Tasche und Klappsessel D4 miteinander korrespondierten, fehlte in der Kollektion ein Hocker als mobiles Arbeitselement. Auch hier ließ sich Ayzit Bostan vom Breuer-Vorbild inspirieren und nahm das Detail der Stahlrohr-Kufe auf. So entstand aus der Zusammenarbeit ein Hocker, der sich wie selbstverständlich in die Kollektion einfügt. Ebenso wie der Sessel kann er raumsparend und praktisch gefaltet werden und lässt sich darüber hinaus auch an die Wand hängen.

Eleganz, feine Details und eine außergewöhnliche Lederqualität zeichnen die drei Objekte aus und verbinden sie. „Beim D4 wollte ich ein lebendiges Leder als Kontrast zum harten Stahlrohr“, berichtet Philipp Bree. „Das Ensemble sollte aus dem gleichen Naturleder bestehen. Das war kein einfacher Prozess, denn die Tasche ist mit etwa 1,5 mm Leder dünner und geschmeidiger. Sessel und Hocker brauchten ein dickeres, 3,5 mm starkes Material. Beides fand ich am Bodensee in einem Familienbetrieb, der noch traditionell färbt.“ Die Manufakturqualität für die PB 0110 und Tecta stehen, zeigt sich bis in die Details: hochglanzpoliertes Stahlrohr, Täschner Know-how beim handverlesenen Leder, sorgfältig verarbeitete Nähte und eine feine Messingschnalle für die Rückenlehne des D4. Ein Trio, das mit der Zeit immer schöner wird und seine Menschen elegant aussehen lässt – ob in schwarzem oder naturfarbenem Leder.

 

Gestapelt mit Durchblick
»Prism« von Pascal Hien

Der farbenfrohe Hocker Prism von Pascal Hien zog die Blicke des Fachpublikums auf sich und löste viel Freude bei der Benutzung aus.

Die Neuvorstellung »Prism« von Pascal Hien ist eine Lösung für nomadisches Arbeiten und Statement im Raum: der Hocker streut das Licht und schafft Möglichkeiten: Modularität trifft Kombinierbarkeit.

„Zu diesem neuen Möbelstück gibt es eine Pointe“, erzählt Pascal Hien amüsiert. „Tecta ist eine Katzenfamilie – und die Tecta Cat ist sofort in den Hocker gezogen.“

Das mag an der besonderen Form liegen, die der Gestalter aus Berlin ersonnen hat. Es gibt einen Wink zu Prouvé – den kreisrunden Radius. Eine Erinnerung an den französischen Designer, aber keine provozierte. Denn die Inspiration für das neue, unkomplizierte Sitzmöbel war eine andere. Pascal Hien kommt aus der Office Welt, jenem Kosmos, in dem man flexible Räume braucht, in denen Workshops und meetings stattfinden, manchmal mit fünf, aber eben auch mit 50 Personen.

Für diese Situationen hatte Pascal Hien an einen Hocker gedacht, der sich später stapelbar in eine Ecke zurückziehen kann. Geworden ist daraus viel mehr. Zum einen ein Platz, der für nomadisches Arbeiten wie gemacht ist. Denn in dem Hohlraum unter seinem Sitz, lassen sich Jacke und Tasche elegant unterbringen. Zugleich ist er Statement im Raum, durch seine Raute als Form und die markanten Ausformungen. Die Kanten sind gefalzt und lassen Dimensionen und Farbschattierungen greifbar werden. Der kreisrunde Radius ist eine simple, aber grafisch starke Geste. Sie macht das Möbel zur Skulptur und reduziert das Gewicht des 4mm starken Alublechs zur erwünschten Handlichkeit. Mit den Farben, die von einer poppigen bis wohnlichen Skala reichen, lässt sich trefflich spielen. Nachdem Diamond im Einsatz war, braucht er sich nicht wieder zu verstecken – man nimmt ihn als sidetable oder baut aus ihm einen ganzen Raumteiler. Modularität und Kombinierbarkeit, eine neue Allianz. Und damit sind wir gleich bei der Inspiration: für den Diamond dachte Pascal Hien an Reliefs, die für ihn Pate standen. Kombinierbare Formen, die Künstler wie Karl Heinz Adler oder Bildhauer Erwin Hauer für seine durchbrochenen, lichtstreuenden Wände verwendete. Fünf Farb-Varianten gibt es für das kleine, kluge Objekt. Ein Chamälon, das seine Möglichkeiten immer wieder wechseln kann. Auch als Katzenhöhle – nun, warum eigentlich nicht?

pascalhien.com

Organisch und formvollendet
M22 von Katrin Greiling

Der neue Tisch M22 von Katrin Greiling setzt auf die organische Form des bekannten M21. Das neue, vertikal durchbrochene Untergestell verleiht dem Tisch eine moderne Leichtigkeit und steht dabei nicht in Konkurrenz zur Tischplatte. Eine neue Generation des Klassikers!

Multitool zum Sitzen
Reversal-Chair von Juri Roemmel

 

Der Reversal-Chair von Juri Roemmel hat zunächst Staunen und dann offene Begeisterung ausgelöst. Extreme Flexibilität und Ergonomie trifft zeitgemäße Form.

Arrivederci e grazie!