Hexenhaus
Ein Haus für einen Mann und eine Katze

Licht, Poesie, Natur, Leichtigkeit, Vielschichtigkeit, Offenheit – die zentralen Motive der Architektur des »Hexenhaus« des berühmten Architektenpaares Alison & Peter Smithson haben auch die Gestaltung des Buches über dieses »Haus für einen Mann und eine Katze« geprägt. Das Werk dokumentiert die Konzeption und den seit mehr als 30 Jahren andauernden Gestaltungs- und Transformationsprozess des Hauses mit Konstruktionszeichnungen, Briefen, Zitaten, weiterführenden Texten, historischen und aktuellen Fotografien.

Die Kernelemente der Buchgestaltung leiten sich von den prägnanten Merkmalen und dem spielerischen Charakter der sich in steter Entwicklung befindenden Architektur ab. Die charakteristischen Durchblicke, Sichtachsen und Formen spiegelt das Buch in grafischer Form wider. Cover und Umschlag setzen sich mit dem Motiv der Öffnung, der Ebenen und des Entdeckens auseinander und laden zur Interaktion ein. So lässt sich der Kater Karlchen auf der Rückseite des Umschlags ausbrechen und als Standfigur zusammenstecken. Der dreifache Umschlag aus durchgefärbtem Karton erzeugt dabei Dreidimensionalität und eine natürliche Haptik. Die offene Fadenheftung betont den handwerkliche Charakter der Architektur. Die Typografie nimmt die prägnanten Winkel des Hauses auf, während die ausgewählte Schrift auf den Briefwechsel zwischen Axel Bruchhäuser und den Smithsons anspielt – die »Pitch« besitzt einen Schreibmaschinencharakter, der jedoch durch eigentümliche Details gebrochen wird. Es entsteht ein überraschendes Blättererlebnis, welches die Spannung eines Besuches des eigenwilligen Gebäudes zu vermitteln versucht.

Axel Bruchhäuser

»Es begann im Mai 1984 mit einem Brief: Unterzeichner war ein Kater in Bad Karlshafen, Empfänger ein anderer Kater in London. In diesem Brief beauftragte Kater Sir Karl, der über seinen Butler Axel Bruchhäuser kommunizierte, den Kater Snuff der Architekten Alison und Peter Smithson mit dem Bau von zwei Lookouts für sein sogenanntes Hexenhaus.«

»Dieses Schriftstück markiert den Beginn einer schicksalhaften Verbindung zwischen Axel Bruchhäuser und dem Architektenpaar und ist der Auftakt für den permanenten Umbau des Hexenhauses – einer poetischen Arbeit aus Gitterwerken und gebauten Strukturen. Schritt für Schritt werden das Haus erweitert und geöffnet,

das Licht und die Bäume hereingelassen und zu einem Teil des Innenraums gemacht. Das Hexenhaus ist ein Zeugnis des frühen, radikalen Stils der Smithsons, des korrektiven und antiästhetischen Charakters ihrer besten Entwürfe – und kommt einem professionellen Testament Alison und Peter Smithsons gleich.« (Klappentext)

Buchgestaltung:
Studio für Gestaltung 
Martin Schüngel
Fotografie:
HG Esch