


M61
TISCH DES ANSAGERS,
El Lissitzky, 1923

Geschichte
»Die statische Architektur der ägyptischen Pyramide ist überwunden: unsere Architektur rollt, schwimmt, fliegt. Es kommt das Schweben, Schwingen. Die Form dieser Realität will ich miterfinden und gestalten.« (El Lissitzky, 1926) Umsteigestation von der Malerei zur Architektur, so bezeichnete El Lissitzky seine »Proun«-Bilder, und dieses Umsteigen gilt auch für die beweglichen Bauwerke der täglichen Umgebung, die Tische und Sitze. Freilich existiert das meiste von dem, was Lissitzky für die junge Sowjetunion entwirft, nur als Zeichnung oder Montage: Lissitzky plant in Stahl und Glas, wo es an Holz und Zement mangelt, und schon bald verhindert die gefestigte politische Macht die auch ästhetische Revolution. So kommt
es, dass von Lissitzky, der in Darmstadt Architektur studierte, kein einziges originales Bauwerk existiert und lediglich Rekonstruktionen erahnen lassen, was der von Konstrukteuren und Dekonstruktivisten heute gleichermaßen geschätzte Künstler, Architekt, Typograf und Entwerfer beabsichtigte, dem es im übrigen stets mehr um das ganze Weltrund als um den beschaulichen stillen Rechtwinkel ging. Tectas Zusammenarbeit mit Lissitzkys Witwe und Sohn geht auf das Jahr 1978 zurück und gilt zunächst einem zerlegbaren Lehnstuhl, ursprünglich für die Hygiene-Ausstellung 1930 in Dresden entworfen. Doch ist dies nur der Beginn einer Reihe von Entdeckungen. Denn in der Figurine des »Ansagers« aus der Mappe
»Sieg über die Sonne« erkennt Axel Bruchhäuser die Grundform einer Tischfläche, wie sie Lissitzky 1930 ebenfalls für Dresden gestaltet hatte.
Material & Farbe
Gestell:
Esche furniert, schwarz oder weiß lackiert, 2 Schübe in Buche und Aktenablage hinter der Tür
Tischplatte:
Kirschbaum oder Ahorn furniert
Variante M61-2:
spiegelbildlich
Optional:
Hängeregistratur
Maße (cm)
Breite: 140
Tiefe: 140
Höhe: 74